In meinem vierten und letzten Artikel der Artikelreihe, kommen wir zu den Planungsmedien für die besonders kreativen Köpfe. Wenn du die Begriffe ‚Bullet Journal‘ und ‚Filofax‘ noch nie gehört hast, geht es dir wie mir bis vor 2 Jahren.
Beide Planungsmedien kann man sehr individuell gestalten und anpassen an den jeweiligen Planungsstil. Wenn du zu den Menschen gehörst die gerne zeichnen, basteln und Handlettering praktizieren, dann ist es eine dieser Methoden auf jeden Fall wert sie auszuprobieren!
Zuerst geht es um das Bullet Journal. Um eine Idee davon zu bekommen, was man damit so machen kann, empfehle ich dir den Blog von Jasmin Arensmeier: http://www.teaandtwigs.de/how-to-the-ultimate-bullet-journal-set-up/. Sie hat auch ein fantastisches Buch rausgebracht, was für den Anfang perfekt ist, mit dem ich mich selbst auch heute noch inspiriere.
Ein Bullet Journal kannst du aus jedem Notizbuch machen (Im Idealfall kariert oder dotted). Wie du das Innenleben von diesem Journal gestaltest, ist vollkommen dir überlassen! Du kannst ausschließlich deine Wochen und Monate planen. Du kannst dort aber auch Listen aufschreiben, Projekte planen, Gewohnheiten tracken, Ziele festhalten und Ideen sammeln. Deiner Kreativität und deinen Bedürfnissen sind hier keine Grenzen gesetzt.
Die Methode stammt von dem New Yorker Produktdesigner Ryder Carroll, der selbst große Probleme damit hatte sein Chaos im Kopf zu ordnen, sich zu fokussieren und zu planen. Wenn du mehr über ihn und die Methode in ihrem Ursprung wissen möchtest: https://bulletjournal.com/pages/about.
Wenn du ähnliche Probleme hast, dein Kopf immer viel zu voll ist und du gar nicht weißt wohin mit all dem, sind auch nur Grundzüge dieser Methode sehr hilfreich und lassen sich auch in einen simplen Papierkalender einbauen oder in einem Notizbuch als Wegbegleiter zu deinem Kalender verwenden. Ich selbst arbeite nun seit gut 1 1/2 Jahren mit der Methode, mal stecke ich viel Zeit rein, mal weniger. Das Gute daran ist: es ist mir überlassen, wie viel und wie kreativ ich die Methode nutze.

Die Vorteile des Bullet Journal’s sind:
- für kreative Köpfe ist es Planung und Entspannung zugleich, man kann jede Seite neu gestalten
- du kannst es minimalistisch halten oder wunderschön aufwendig gestalten, um dir Ideen zu holen gib es mal auf Pinterest ein, es ist sehr individuell
- Designs die es so in keinem Papierkalender gibt, kannst du einfach selbst zeichnen und ausprobieren (siehe Foto)
- um deinen Kopf aufzuräumen, gibt es fast keine bessere Methode, über ‚Brain Dump‘ habe ich ja bereits einen Artikel verfasst
- für Menschen die besser denken können, wenn sie etwas aufschreiben ist es unglaublich befreiend, dies einfach nach eigener Vorstellung zu tun und keine vorgefertigten Seiten im Kalender zu haben
- für die Planung von Projekten und Zielen (in ihre kleinsten Teile) ist die Methode unschlagbar, Pläne dort festzuhalten und zu verfolgen, wie sie sich entwickeln, motiviert unglaublich
Die Nachteile:
- wenn du zu den Menschen gehörst, für die eine Liste auf einen Zettel zu schreiben schon nervig und anstrengend ist: Lass die Finger davon!
- da es nicht wie im Papierkalender vorgefertigte Jahres-/Monats-/Wochenübersichten gibt, du das immer selbst erst mal aufschreiben musst, ist die langfristige Planung mit Terminen 10 Monaten im voraus etwas schwierig – im Prinzip plant man im Bullet Journal maximal 4-6 Wochen vor und schreibt/zeichnet sich das auf
- es kann schon sehr zeitaufwändig sein, wenn man es schön gestalten möchte. Solltest du dir die Zeit dafür nicht nehmen wollen, aber mit minimalistischer Planung nicht glücklich wirst, demotiviert es dich vielleicht mehr als es dir hilft
Du kannst diese Methode natürlich auch mit einem Papierkalender/Wandkalender in Kombination verwenden. Du kannst die Journal Methode sehen wie das Ausmisten von deinen Gedanken. Wenn du mit deinem Journal arbeitest kannst du reflektieren, was wirklich wichtig ist und aufgeschrieben werden muss. Viele der Gedanken die wir am Tag haben sind völlig überflüssig, wir beschäftigen uns aber sehr ausgiebig mit diesen Gedanken! Um zu priorisieren ist diese Methode fantastisch und ich kann dir nur wärmstens ans Herz legen, dich damit mal zu beschäftigen. Und wenn nur ein kleiner Teil dieser Methode in deinem Papierkalender Platz findet und dir hilft, ist das schon ein Erfolg für deine Planung 😉
Das Filofax, geht in eine ähnliche Richtung, aber wenn man möchte mit mehr Vorgaben. Man könnte es theoretisch sogar mit der Bullet Journal Methode kombinieren.
Ein Filofax, ist ein Kalender den du aber jederzeit umgestalten kannst bzw. wo du dir nur einmal ein Kalender-Ringbuch kaufst und inhaltlich total variabel arbeiten kannst. Diese Ringbücher gibt es mittlerweile in unterschiedlichen Qualitäten und von 20-200€ ist da für jeden Geschmack (und Geldbeutel) etwas dabei. Die Kalendereinlagen kann man kaufen (z.T. auch frei downloaden) oder auch selbst machen. Prinzipiell spart man auf lange Sicht damit Geld, denn du brauchst nicht jedes Jahr ein komplett neuen Kalender zu kaufen, sondern nur die Kalendereinlagen (mittlerweile gibt es da unendlich verschiedene Layouts). Wichtig ist, dass du min. bei dem Ringbuch auf eine gute Qualität achtest, wenn es länger als 2 Jahre halten soll.
Die Vor- und Nachteile sind ähnlich wie bei dem Bullet Journal. Du hast sehr viel Freiheit es so zu gestalten und zu verändern wie es dir gefällt. Bei einem Ringbuch gibt es natürlich den klaren Vorteil, dass du jederzeit Seiten auswechseln bzw. aussortieren kannst, wenn du sie nicht mehr benötigst. In vielen Ringbüchern gibt es noch die Möglichkeit Karten oder Zettel aufzubewahren, du hast deinen Stift immer direkt dabei und durch Zusätze in dem Ringbuch auch Lineale oder Klebezettel. Auch hier geht es minimalistisch oder eben total fancy:

Wenn du jetzt inspiriert bist und Lust hast eine der beiden Methoden auszuprobieren, freue ich mich natürlich. Ich war damals, als ich davon das erste mal gehört/gelesen hatte sofort angezündet.
Es gibt auf Youtube viele Videos dazu und auf Social Media unfassbar viele die unter den Hashtags #bulletjournal und #filofax Bilder und Inspiration teilen. Schau da vorbei oder auch auf Pinterest. Bei diesen Methoden gibt es keine Regeln, sondern sie sind davon abhängig wie viel Zeit und Kreativität du darein steckst. Es lohnt sich, als kreativer Kopf, auf jeden Fall es auszuprobieren.
2 Kommentare zu „Planung für Kreative: Bullet Journal und Filofax“