Wenn du im Loch steckst, hör auf zu graben!

Kennst du diese Momente im Leben, wo du einfach ein Tief hast? Ein Motivationsloch. Ein Energieloch. Ein Emotionsloch. Ja? Okay. Willkommen im Club und willkommen im Leben. Das ist normal und das geht jedem Menschen so! Manche von uns (inklusive mir früher) haben allerdings die Angewohnheit in solchen Situation nicht etwa einen Gang runter zu schalten und Zeit und Raum zu nehmen, um wieder aus den Loch rauszukriechen. Nein.

Es gibt Menschen, die graben sich dann noch tiefer in die Sch**** rein. Sie versinken in Selbstzweifeln und der innere Antreiber haut so Klassiker raus, wie z.B. „Stell dich jetzt mal nicht so an!“

„Kneif mal die A****backen zusammen!“

Reiß dich mal zusammen!“

„Zieh das jetzt noch durch!“

Oder gepaart mit:

„War ja klar, dass du das nicht durchhältst“

„Das musste ja scheitern, hab ich doch gesagt, dass du nicht gut genug dafür bist!“

„Da hast du wohl noch nicht genug geübt/trainiert/gelernt!“

Grandiose Sätze, die einen nicht unbedingt dabei behilflich sind, das Loch als das anzunehmen was es ist: Normal und ein Zeichen unseres Körpers oder unserer Seele, dass er und sie vielleicht mal eine Pause oder Auszeit braucht, um gelerntes zu verarbeiten. Wir sind keine Festplatte, auf die man unendlich viele Daten ziehen kann. Weder unser Körper, noch unser Gedächtnis oder unsere Energie machen das unendlich lange mit. Irgendwann gibt es einen Warnsignal, dann noch eins und noch ein lauteres. Wir haben in der Regel gelernt, diese Signale gekonnt zu ignorieren, denn es gibt ja dieses wichtige Konzert, diese eine Prüfung oder diesen wichtigen Termin, bis dahin „muss ich noch durchhalten“. Ja. Es gibt immer irgendein Termin, zu dem man noch hinarbeitet und dann kann man Pause…ach ne, dann ist ja der nächste Termin. Teufelskreis. Kennst du?

Müssen. Ein mittlerweile für mich sehr problematisches Wort, welches ich zu 90% aus meinem Wortschatz gestrichen habe, denn es ist der Ursprung allen Übels bei mir gewesen.

„Ich muss noch Üben!“

„Ich muss noch einkaufen!“

„Ich muss noch diesen Text schreiben!“

„Ich muss noch diese Podcastfolge aufnehmen!“

Kleine Aufgabe für dich, für die nächsten Stunden oder Tage: Achte mal darauf, wie oft du in deinen Gedanken oder in deinen Worten den Satzanfang „Ich muss noch…“ verwendest. Ehrlich gesagt, wurde mir schlecht, als mir das zum ersten Mal aufgefallen ist. Mittlerweile stoppe ich Sätze mittendrin oder unterbreche meinen Gedankenfluss, wenn der Anfang kommt. Weißt du warum?

Ich muss gar nichts!

Ich möchte. Ich möchte Üben, weil es mir Freude bereitet mich weiterzuentwickeln. Ich möchte einkaufen, denn ich bin dankbar, dass ich mir das leisten kann und mir leckere Mahlzeiten zubereiten kann. Ich möchte diesen Text schreiben, denn ich liebe es zu schreiben und sitze nun hier um 19.23 Uhr an einem Sonntag und schreibe spontan den Artikel passend zu Podcastfolge, einfach weil ich Bock drauf habe. Ich möchte die Podcastfolge aufnehmen, weil ich das so gerne tue und ich euch so gerne damit inspiriere oder euch in den Hintern trete.

Ich muss nicht. Niemand zwingt mich. Doch, früher habe ich mich selbst gezwungen. Produktivitätsdrang und Leistungsdruck in Kombination mit dem Gefühl wertlos zu sein, wenn man nichts tut, ist eine wahnsinnig toxische Verknüpfung in meinem Unterbewusstsein gewesen. Ich bin das Gott sei dank los und muss heute manchmal über mich selbst lachen, wenn alte Muster versuchen wieder anzuklopfen, doch die „Buzzer“ sind weg. Meine Buzzer, auf die andere oder ich selbst hauen konnte, um bestimmte Reaktionen hervorzurufen.

Jetzt fragst du dich sicher, wie ich da hinbekommen habe? Darüber könnte ich ein ganzes Buch schreibe, steht auf der Liste, braucht aber noch etwas Zeit. Bis dahin möchte ich dich daran erinnern, dass es okay ist, mal nicht 100% geben zu können. Es ist okay, wenn du mal ein Tief hast, es nicht so läuft, wie du das gerne hättest, deine Energie und Stimmung im Keller ist und du einfach nur eine heiße Schokolade und eine Decke magst. Hör auf deinen Körper! Hör auf seine Signale. Mach dich nicht selbst fertig, wenn er nicht so funktioniert, wie er soll. Hör auf dich noch tiefer ins Loch zu graben, ins Selbstmitleid oder in Selbstzweifel zu versinken. Im Gedankenstrudel von destruktiven Sätzen. Unsere Gedanken erschaffen unsere Gefühle und unsere Gefühle erschaffen unsere Handlungen. Am Besten fängst du also bei den Gedanken an und nicht bei den Handlungen!

Wenn du diese Probleme kennst, da raus möchtest und nicht auf mein Buch warten willst, dann schreibe mir gerne eine Mail an info@managemusik.com. Mittlerweile habe ich schon mit einigen Menschen erfolgreich an dieser und anderen Problemen gearbeitet. Du kannst aufhören zu graben und anfangen auf deinen Körper zu hören. Mehr dazu in meiner neuen Podcastfolge.

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