Es plant niemand zu versagen, aber die meisten versagen beim Planen!
— unbekannt
Warum heißt dieser Blog nicht „Zeitmanagement im Musikstudium“? Wäre doch naheliegender, bei all den Seminaren, Terminen, Übesessions usw. die man in seinen Terminkalender zu bestimmten Uhrzeiten einträgt.
Als ich angefangen habe mich mit der Thematik auseinanderzusetzen, hatte ich erst mal denselben Gedanken und mich natürlich viel mit Zeitmanagement Büchern, Zeitmanagement Videos und Zeitmanagement Blogs auseinandergesetzt. (Keine Angst, ich werde die ganzen Quellen aus denen ich mein Wissen und meine Erfahrung geschöpft habe hier vorstellen)
Ich kam damals genauso wie die meisten direkt (tatsächlich nur 1 Woche dazwischen) aus dem Abitur ins Musikstudium und war gänzlich überfordert eine Struktur in meinen Alltag zu bekommen. Andererseits habe ich irgendwann entdeckt, wie kostbar es ist, sich völlig frei nach seinen Wünschen und Prioritäten zu organisieren. Dann stand ich vor der Aufgabe: mit welchem Medium möchtest du arbeiten? Früher hatte ich wie viele so ein Schülerplaner. Den fand ich super, aber ich wollte im Jahre 2013 „fortschrittlich“ sein und meine tollen Elektronischen Geräte, die ich besaß, zum Planen benutzen.
Gesagt, Getan, Gescheitert…
Zwischen damals und Heute liegen 13 Semester, in denen ich mich anfangs gefühlt jedes Semester mit einem anderen Medium organisiert habe: Papier Kalender, Filofax, Laptop, Handy, Laptop und Handy zeitgleich, Pinnwand, Klebezettel an Tür (weil Pinnwand kaputt), Bullet Journal und Studium-Organaisations-Apps. Ich kann euch tatsächlich von jeder dieser Methoden im Bereich Musikstudium erzählen, welche Vor- und Nachteile es gibt. Denn eines ist ganz sicher:
Jedes Medium und jede Methode hat positive und negative Seiten, die Entscheidung welches man verwendet ist nicht in Stein gemeißelt und kommt absolut auf eure Bedürfnisse an. Scheut euch nicht davor, die Methode zu wechseln, wenn eure nicht mehr für euch funktioniert!
Ich habe mir viel Inspiration geholt bei Menschen, die über Studium und dessen Planung geschrieben oder gesprochen haben. Allerdings gibt es einen großen Unterschied zwischen einem Universitätsstudium und einem Musikhochschulstudium: neben Seminaren und Vorlesung, haben wir wöchentlich Hauptfachunterricht und verbringen den Großteil unserer Zeit mit Üben oder Proben. In meinen Augen ist es aus energetischer Sicht etwas völlig anderes, ob ich vor dem Schreibtisch sitze und eine Hausarbeit schreibe und Unterrichtsstoff lerne für Klausuren oder ob ich mit meinem Instrument alleine mehrere Stunden im Überaum bin. Ich kann 8 Stunden vor dem Schreibtisch sitzen, es lässt sich darüber diskutieren ob das Gesund ist. Aber ob 8 Stunden tägliches Üben so sinnvoll, effektiv und gesund sind, darüber müssen wir wohl eher nicht diskutieren!
Generell steht der Praxisanteil zum Theorie Anteil in einem ganz anderen Verhältnis, als bei einem Unistudiengang.
Und jetzt kommen wir zu dem Punkt als ich gemerkt habe, dass es sich eben nicht nur um Zeitmanagement handelt. Abgesehen von der Tatsache, dass sich Zeit nicht „managen“ lässt. Jeder hat 24 Stunden am Tag zur Verfügung, nur sind einige erfolgreicher in dem was sie tun als andere. Zeit kann man nicht einfach verschieben, sie ist genauso da wie das Wetter gegen das wir nichts machen können. Da kommen auch so tolle Sprüche her wie:
„Zeit ist Geld“ – „Wettlauf gegen die Zeit“ – „Zeit ist kostbar“ …
Das bedeutet, ich habe mir damals die Frage gestellt: Warum sind einige Menschen erfolgreicher mit dem was sie machen als andere? Mit Glück hat es nur wenig zu tun, sondern mit einem guten Management seiner Energie, Kreativität und selbstverständlich seiner Zeit.
Es soll hier auf diesem Blog also um weit mehr gehen, als nur wie ihr wann am besten welchen Klebezettel wohin in euren Kalender klebt! Oder mit welcher App ihr am besten eure Termine und To-Do’s koordiniert. Oder wie ihr am besten mit Kollegen gemeinsam Projekte verwirklicht.
Ein gutes Selbstmanagement bedeutet für mich:
- Zeit- und Energiemanagement, denkt nicht nur in Stunden sondern auch darüber nach wie viel Energie kostet euch diese Tätigkeit
- Ein gesundes Stressmanagement, vergesst nicht Zeit für euch, für Hobby’s, für Sport, für Freunde und für Entspannung zu planen
- kurz-, mittel- und langfristige Ziele zu haben, Träume zu haben und diese nicht beiseite zu schieben weil euch jemand sagt: „Das schaffst du nie!“ – das sagt immer mehr über die andere Person aus, als über dich!
- die eigene Motivation zu definieren, vor allem für die Tage, an denen ihr mal keinen Bock habt und ihr euch fragt warum ihr diesen „ganzen Scheiß“ macht!
- Prioritäten zu setzen, da wo ihr jetzt steht, seid ihr wegen eurer Prioritäten die ihr aktuell für euch gesetzt habt
- Methoden für Projektplanung zu haben für: ein Konzert, eine Prüfung, eine Hausarbeit, ein Ensemble oder einen Blog zu starten 😉
- Erfolg für sich zu definieren, das kann für jeden etwas anderes sein
Über all diese Dinge werde ich hier schreiben und euch aus meiner Erfahrung berichten. Ich wünsche euch viel Spaß beim stöbern und planen!
Ein Kommentar zu “Warum Selbstmanagement und nicht Zeitmanagement?”