Jahresplanung 2020

Was soll eigentlich immer die ganze Planerei? Muss ich immer alles planen? Wie soll ich denn das ganze Jahr auf einmal planen? Ich weiß doch jetzt noch nicht was in 12 Monaten ist…

Kommt dir das bekannt vor? Vielleicht kommen dir diese Gedanken und Fragen, wenn du das Wort ‚Jahresplanung‘ hörst. Oder du denkst an ein Unternehmen und deren Führungsspitze, die sich zum Ende des Jahres zusammensetzt, um das nächste Jahr zu besprechen. Egal was dir bei dem Wort durch den Kopf geht, ich gebe dir jetzt einen Einblick in meine Routine und meine Erfahrung mit Jahresplanungen.

Zu allererst geht es absolut nicht darum im Januar schon zu wissen, was genau du im Dezember alles für Projekte hast. Das kannst du sowieso nie vorher wissen, was alles für Chancen und Möglichkeiten kommen. Es bedeutet auch nicht, dass das was du heute planst genauso eintreten muss. Wir wissen ja: du musst einen Scheiß!

Es geht darum, einen Überblick über das Jahr zu bekommen, Ziele aufzuschreiben, sie vielleicht zeitlich schon einzuordnen. Projekte im Jahr so zu positionieren, dass nicht alles auf einmal kommt (meine Spezialität). Darüber nachzudenken, was du eigentlich erreichen willst. Das kannst du im Prinzip jederzeit tun, aber der Jahreswechsel ist dafür bei vielen beliebt.

Wenn du meinen letzten Artikel gelesen hast weißt du, dass ich ein großer Fan von einem Jahresrückblick bin. Den verwende ich auch bei meiner Jahresplanungsroutine.

Die sieht folgendermaßen aus:

Ich nehme mir um die Feiertage oder wie man so schön sagt: ‚zwischen den Jahren‘ ein paar Stunden Zeit, mache mir ein Kaffee (seien wir ehrlich, eine ganze Kanne…) schlage mein Kalender auf, nehme mir Papier und mein Notizbuch und breite mich am Küchentisch aus. Mein Schreibtisch ist für die Aktivität leider zu klein. Der Boden ist auch eine gute Wahl.

Manchmal gibt es auch Kerzen und Weihnachtsdeko um mich rum. Wer darauf steht der möge sich auch mit Lametta oder anderem glänzenden Dekokram behängen, ganz egal, Hauptsache: du fühlst dich wohl und kannst hier ein paar Stunden in Ruhe ungestört arbeiten.

  1. Ich gehe meinen Terminkalender von Januar bis Dezember durch und notiere mir alle Termine, die bereits stehen. Meistens stehen die ja auf einem Zettel, den man sich in seinen letzten Kalender reingelegt hat, weil man noch keinen neuen Kalender hatte. Geburtstage und private Termine, Konzerte, Seminare, Muggen, Deadlines. Alles kommt da schon mal in meine Monatsübersichten. Geburtstage schreib ich mir oft auch schon auf die jeweiligen Tage rein, damit ich sie nicht vergesse.
  2. Wenn bereits Projekte geplant sind für das kommende Jahr, schreibe ich mir erst mal eine kleine Projektübersicht in mein Notizbuch oder in OneNote. Wenn diese Projekte zeitlich irgendwie gebunden sind, kommen die in meine Monatsübersichten oder Jahresübersicht, je nachdem was du für ein Kalender benutzt.
  3. Mein Lieblingsteil: Ferien und Feiertage eintragen 😉 Da wir alle unterschiedliche Ferientermine haben, je nach Wohn- und Arbeitsort, blocke ich mir schon mal die Ferientermine farblich aus. Vorlesungsfreie Zeit wird ebenfalls markiert und ggf. der Urlaub eingetragen. Jetzt kommt noch etwas, was ich letztes Jahr zum ersten Mal  gemacht habe…1-2 feste Pausentage in jedem Monat festlegen und das ist dann auch verbindlich! Das müssen auch nicht unbedingt Sonntage sein. Das ist bei uns Musikern sowieso problematisch, da wir gerne mal sonntags konzertbedingt arbeiten müssen.
  4. Wenn alle Termine und freie Zeiten eingetragen sind komme ich zum kreativen Teil. Ziele aufschreiben! Jetzt kommt das Papier ins Spiel. Da kannst du aus nachhaltigem Gedanken gerne Schmierpapier nehmen, das wird sowieso noch mal extra übertragen. Ich brainstorme dann erst mal in den verschiedenen Lebensbereichen, was mir so vorschwebt. Was möchte ich erreichen? Gibt es wichtige Prüfungen, Konzerte, Probespiele oder Wettbewerbe, die als Ziele gesehen werden können? Was möchte ich privat in meinen Lebensbereichen schaffen: Gesundheit, Bewegung, Finanzen, persönliche Weiterentwicklung, Familie/Freunde etc. Ich definiere mir diese Ideen immer als Ziele. Das bedeutet nicht, dass alles was dann da steht auch für das Jahr relevant wird oder unbedingt umgesetzt wird. Wenn du Gewohnheiten verändern möchtest, empfehle ich dir sehr nicht alles auf einmal machen zu wollen! Eine Gewohnheit pro Monat in Angriff zu nehmen, reicht vollkommen aus und ist realistisch in der Umsetzung. Ich habe bereits im letzten Artikel geschrieben, dass ich das Wort „Vorsatz“ nicht mag. Ich finde da hängt so viel Negatives in unserer Gesellschaft dran. Ein Ziel suggeriert mir vor allem, dass es einen Weg dorthin gibt. Und wie ich so gerne sage: Der Weg ist das Ziel!
  5. Nach dem Brainstormen überlege ich möglichst realistisch, was ich wirklich davon umgesetzt bekomme. Welche Ziele ich in welchem Quartal angehen möchte und schreibe mir, wie könnte es anders sein, eine Liste. Ich mache mir übrigens auch immer für 3-4 Monate eine Konzertliste, um den Überblick zu behalten. Einige Ziele sind so umfangreich, dass man es schon fast als persönliches Projekt definieren kann. Dann leg ich mir natürlich dafür auch eine Seite in meinem Notizbuch an.
  6. Zum Schluss der Jahresplanung schreibe ich mir eine Not-To-Do-Liste. Die ist oft gar nicht lange. Aber da stehen ein paar Sachen drauf, die ich auf keinen Fall mehr möchte im nächsten Jahr. Das kommt meistens beim Reflektieren des letzten Jahres. Da geht es nicht darum mir etwas zu verbieten, sondern da stehen solche Sachen drauf wie ‚Keine Zeit mit Menschen verbringen, die mich runterziehen oder mir schaden‘. Die Not-to-Do-Liste bekommt auch noch einen eigenen Artikel.

Wenn ich all diese Schritte durchgegangen bin, fühle ich mich bereit für das neue Jahr! Noch ein mal: es geht nicht darum, dass alles was man plant auch wirklich so eintritt bzw. unbedingt so und nicht anders gemacht werden darf. Das ist nicht der Sinn von Planung. Aber wenn du Ziele hast, die du erreichen willst oder wenn du mit deiner Zeit wertvolleres anstellen möchtest als wochenlang Social Media,YouTube und Netflix zu suchten, dann ist Planung etwas sehr sinnvolles.

Ein guter Plan bringt dir aber nichts, wenn du ihn nicht angehst. Also auf geht’s 🙂

Ich wünsche dir einen guten Rutsch ins neue Jahr 2020 und viel Spaß beim Planen.

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