
„Was du zu müssen glaubst, ist das, was du willst“
Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin (1830-1916)
Kennst du das, wenn du noch unbedingt etwas machen musst, weil es seit Wochen auf deiner To-Do-Liste herumkriecht, von oben immer weiter runterrutscht, es dich belastet und einfach keine Zeit da ist es zu tun?
Oder, kennst du die Situation, dass du dir fest vorgenommen hast am Wochenende diese eine Sache endlich zu machen, aber dann doch lieber mit Freunden ein Bier trinken gehst?
Willkommen in meinem Alltag.
Bei mir kriechen so einige To-Do’s auf der Liste herum und ich kann nicht mal sagen warum oder was die da machen. Natürlich sind da auch Aufgaben, die dringend sind oder wichtig für mich. Aber du weißt mittlerweile auch, dass ich ein großer Fan von dem Satz bin: „Du musst einen Scheiß!“. Und genau diesem Aspekt widme ich heute einen Artikel.
Bei all der Produktivität und Effektivität in meinem Leben, bin ich leider keine Meisterin darin auch mal Fünfe gerade sein zu lassen. Das hat natürlich unheimlich viel mit Perfektionismus zu tun oder mit Versagensangst. Versprechen, die ich anderen gebe, mich um Dinge zu kümmern und dann zu merken, ich schaffe das zeitlich gar nicht.
Oder wie bei mir aktuell, ich wollte am Wochenende einen Blogartikel schreiben. Vor einem Jahr hätte ich mich noch unter allen Umständen bis nachts hingesetzt und durchgearbeitet. An einem Sonntag! Aber ganz ehrlich? Ich dachte mir einfach: ‚Scheiß drauf, ich geh ein Bier trinken, mein Gehirn ist sowieso zu gar nichts mehr zu gebrauchen (nach 2 Tagen Blockseminar) und dann schreibst du eben keinen Artikel heute.‘
Ich muss sagen, das ist eine sehr positive Entwicklung!
Aber wie kann es sein, dass ich, trotz allem was ich mache, ein schlechtes Gewissen bekomme, wenn Aufgaben auf meiner To-Do-Liste von hier nach dort geschoben werden? Ich geb dir einen Rat:
Schau dir diese Aufgaben die da kriecht mal genau an. Was macht sie da? Wieso ist sie da? Wer hat sie mir (u.U.) erteilt? War ich das selbst? Habe ich mir so viel aufgehalst? Meistens ist die Antwort auf die letzte Frage: Ja!
Zu volle To-Do-Listen stehen absolut in unserer eigenen Verantwortung. Wenn du anfängst dir bei all den Aufgaben zu überlegen, ob sie wirklich so notwendig sind oder so dringend, dann entschlackst du ganz schnell deine Liste für den Tag oder das Wochenende. Und wenn ein kleiner Teil in deinem Kopf bei der ein oder anderen Aufgabe denkt: ‚Ach komm scheiß drauf, das geht auch wann anders oder kann auch jemand anders machen!‘, dann hör drauf!
Wenn du das Gefühl hast etwas noch unbedingt tun zu müssen, dann frag dich mal genau warum? Manchmal sind das Dinge die wir wirklich gerne tun möchten, für die wir aber gerade nicht die Energie oder die Motivation haben. Oder es sind Aufgaben, die von außen an uns herangetragen werden und wir uns verpflichtet fühlen das schnellstmöglich zu tun.
Grundsätzlich bin ich ein großer Fan von Listen aller Art. Projektlisten. To-Do-Listen. Konzertlisten. Bücherlisten. Einkaufslisten. Mein Kalender ist voll von Listen und ich liebe es, etwas durchzustreichen. Falls es dir genauso geht, gebe ich dir nur den Tipp, den ich mir selbst immer wieder gebe:
Bei all der Liebe zu Listen, hinterfrage deine Aufgaben und bedenke, dass dein Tag nur 24 Stunden hat. Wenn du für etwas keine Zeit mehr findest, was du aber unbedingt noch machen wolltest, dann nimm mal deine Prioritäten an dem Tag unter die Lupe.
Und wenn du den ganzen Tag gearbeitet hast, Termine hattest oder schon viel von deiner Liste abgearbeitet hast…dann schnapp dir deine Freunde und geh ein Bier trinken oder einen Kaffee. Oder beides 😉 Und scheiß auf das schlechte Gewissen was sich dann vielleicht einschaltet! Nach spätestens 2 Bier merkst du das sowieso nicht mehr…