Pausentage sind ein Thema, mit dem ich mich selbst noch nicht so lange befasse. Ich kann dir aber nur empfehlen welche zu machen und die auch einzuplanen! Diese Zeilen schreibe ich an einem meiner ‚Pausentage‘.

Angefangen hat das Ganze, als ein sehr lieber Studienkollege vor zwei Jahren (als ich mein zweites Hauptfach dazugekommen habe) zu mir meinte: „Saskia du musst wirklich einen Tag in der Woche freihalten, an dem du gar nichts tust! Nicht üben, nicht lernen, nicht denken. Einfach mal auf Pause drücken!“.
Das fand ich tatsächlich sehr verlockend und habe es eine ganze Zeit lang gemacht. Ich habe auch gemerkt wie gut mir dieser Tag immer getan hat. Dann habe ich es leider für eine längere Zeit nicht mehr gemacht und das flog mir dann so richtig um die Ohren!
Das unser Körper Pausen braucht, kleine wie große ist eigentlich klar. Wir haben ja in der Gesellschaft auch kein Wissensproblem, sondern ein Umsetzungsproblem. Und der Verstand lernt meistens nur wenn er etwas wirklich will oder durch Schmerz. Da wir aber zeitgleich in einer Gesellschaft leben in der uns von Kind auf klar gemacht wird, dass unser Wert als Mensch von unserer Leistung abzuhängen scheint (was absoluter Quatsch ist!), haben wir oft in einer Pause das Gefühl: „Ich bin so faul, wie kann ich jetzt nur einfach hier rumliegen, ohne etwas produktives zu machen. Zeit ist Geld…!“.
Wenn du das Problem nicht hast und einfach so Pausen machen kannst, ohne Gewissensbisse zu bekommen: Herzlichen Glückwunsch, da bist du eher ein seltenes Exemplar. Ich kenne so viele Kollegen und Freunde denen es so geht wie mir. Ich bekomme heute noch an Pausentagen dieses Gefühl und denke schlecht von mir, obwohl ich mir die Woche davor den Arsch aufgerissen habe! Das ist doch völlig krank, sich selbst so zu quälen. Aber wie kann man das ändern?
Ich persönlich mache da sehr gerne eine kleine „Wochenbilanz“. Das kann auf einem Notizblock sein oder in einem Notizbuch. Ich schreibe mir alle Tätigkeiten auf, die Stunden die ich gearbeitet und geübt habe, die Fahrtwege, die vielen To-Do’s die ich abgearbeitet habe und die Projekte an denen ich über längeren Zeitraum arbeite. Mein Verstand realisiert so wesentlich besser, was er diese Woche alles geleistet hat und das der Sonntag auf der Couch vollkommen legitim ist.
Vielleicht gehörst du auch zu den Menschen, wie ich, die nicht akzeptieren können, dass sie krank sind und flach liegen. Wenn du krank wirst, hast du durch Stress dein Immunsystem so lahmgelegt, dass jeder Virus und Bazillus leichtes Spiel hat. Auf die Warnzeichen für sowas hören wir schon gar nicht mehr, weil man ja „hart arbeiten muss“ oder „das jetzt noch irgendwie durchziehen, auch mit Erkältungsanzeichen“ oder ein Glaubenssatz der auch ganz beliebt ist:“Müdigkeit ist was für Weicheier“.
Es ist so spannend was wir uns selbst den ganzen Tag einreden, warum wir etwas tun müssen, obwohl es uns vielleicht nicht so gut geht. Auf unseren Körper und unseren Geist zu hören und unsere Wahrnehmung dahingehend zu schulen ist also unausweichlich. Ich finde es selbst immer noch sehr schwer und möchte hier absolut nicht mit erhobenem Zeigefinger den Guru spielen, sondern dazu anregen, darüber mal nachzudenken, was wir uns mit dieser Dauerbefeuerung eigentlich antun.
Wenn wir Anzeichen wie Lustlosigkeit oder Antriebslosigkeit, sowie jede Art von Schmerzen im Körper, ignorieren führt das unter Umständen zu schwereren Erkrankungen als ein ‚einfacher‘ grippaler Infekt.
Einen Gang runter zu schalten kann absolut nicht schaden, wenn du merkst es geht nicht mehr. Hör auf dein Bauchgefühl und ignoriere die Zeichen deines Körpers nicht. Er zahlt es uns dann gerne doppelt heim, wenn wir ihm nicht zuhören!
Daher wünsche ich dir jetzt einen wundervollen Sonntag. Entspann dich mal richtig und wenn es dir gefallen hat, mach das ruhig mal öfter…