Wieso?

Lust verkürzt den Weg.

– William Shakespeare

Wie definierst du Erfolg?

Warum hast du angefangen Musik zu studieren?

Welche Ziele verfolgst du, was bringt dich diesen näher und was nicht?

Woher nimmst du die Motivation?

Wieso verlässt du morgens das Bett?

Es gibt ein paar Fragen, die man sich zu Beginn oder während seinem Musikstudium stellen sollte. Die oben genannten gehören auf jeden Fall dazu. Falls du diese Fragen für dich beantworten kannst ohne groß nachzudenken: Herzlichen Glückwunsch! Jackpot! Falls nicht, geht es dir wie den meisten Studierenden und das ist auch vollkommen ok.

Die Antworten auf diese Fragen können sich mit der Zeit verändern. Wichtig ist nicht, dass du sie beantwortest und dich eisern daran hälst, sondern das du sie dir stellst. Immer wieder aufs neue, besonders dann wenn du ein Motivationsloch oder Tiefpunkt in deiner Studienzeit hast.

Ich kann dir sagen, wie sehr es mir jedes Mal hilft, wenn ich mir klar mache wo ich hin will und wofür ich aktuell so hart arbeite! Gerade beim Üben kann das sehr schnell passieren, dass es nicht so läuft wie wir uns das vorgestellt haben. Wir sind unzufrieden, wir denken wir sind nicht gut genug, wir sind ungeduldig, meistens alles auf einmal. Im Idealfall haben wir einen Hauptfachlehrer(!), der uns bestärkt und Mut macht über unsere Grenzen zu gehen und zu wachsen.

Ja und wenn nicht, dann hilft auf jeden Fall eine kurze Auszeit um sich selbst zu motivieren oder in den Arsch zu treten. Vielleicht übernimmt das auch ein/e Freund/in von euch, darüber zu sprechen hilft auf jeden Fall enorm!

Solltet ihr ganz am Anfang eures Studiums stehen, möchte ich euch natürlich keine Angst einjagen oder euch etwas madig machen, im Gegenteil! Mit diesen Fragen könnt ihr euch direkt zu Studienbeginn aufschreiben oder aufmalen, was euch motiviert, wieso ihr euch entschlossen habt Musik zu studieren, welches Ziel ihr habt…

Hängt es euch an einen Ort wo ihr es oft seht. Das wird immer wieder unterschätzt, aber alles was wir täglich sehen und uns immer wieder bewusst machen, wandert schneller ins Unterbewusstsein als ihr euch vorstellen könnt. Es macht das Leben und das Studium sehr viel einfacher und kurzweiliger, ganz im Sinne des oben genannten Zitats von Shakespeare.

Diese Fragen sind natürlich eng gekoppelt mit euren Entscheidungen über Prioritäten. Darüber wird es natürlich gesonderte Artikel geben, aber mit diesem wollte ich zum Nachdenken anregen. Manchmal ist es unangenehm sich diese Fragen zu stellen, weil man die Antwort eigentlich kennt und sich nicht eingestehen will, wie sie lautet. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, wenn es weh tut seid ihr am richtigen Punkt und könnt daran auch über euch selbst etwas erfahren.

Vertraut eurem Bauchgefühl, es ist will euch selten etwas böses!

Viel Spaß beim Antworten.

Warum Selbstmanagement und nicht Zeitmanagement?

Es plant niemand zu versagen, aber die meisten versagen beim Planen!

— unbekannt

Warum heißt dieser Blog nicht „Zeitmanagement im Musikstudium“? Wäre doch naheliegender, bei all den Seminaren, Terminen, Übesessions usw. die man in seinen Terminkalender zu bestimmten Uhrzeiten einträgt.

Als ich angefangen habe mich mit der Thematik auseinanderzusetzen, hatte ich erst mal denselben Gedanken und mich natürlich viel mit Zeitmanagement Büchern, Zeitmanagement Videos und Zeitmanagement Blogs auseinandergesetzt. (Keine Angst, ich werde die ganzen Quellen aus denen ich mein Wissen und meine Erfahrung geschöpft habe hier vorstellen)

Ich kam damals genauso wie die meisten direkt (tatsächlich nur 1 Woche dazwischen) aus dem Abitur ins Musikstudium und war gänzlich überfordert eine Struktur in meinen Alltag zu bekommen. Andererseits habe ich irgendwann entdeckt, wie kostbar es ist, sich völlig frei nach seinen Wünschen und Prioritäten zu organisieren. Dann stand ich vor der Aufgabe: mit welchem Medium möchtest du arbeiten? Früher hatte ich wie viele so ein Schülerplaner. Den fand ich super, aber ich wollte im Jahre 2013 „fortschrittlich“ sein und meine tollen Elektronischen Geräte, die ich besaß, zum Planen benutzen.

Gesagt, Getan, Gescheitert…

Zwischen damals und Heute liegen 13 Semester, in denen ich mich anfangs gefühlt jedes Semester mit einem anderen Medium organisiert habe: Papier Kalender, Filofax, Laptop, Handy, Laptop und Handy zeitgleich, Pinnwand, Klebezettel an Tür (weil Pinnwand kaputt), Bullet Journal und Studium-Organaisations-Apps. Ich kann euch tatsächlich von jeder dieser Methoden im Bereich Musikstudium erzählen, welche Vor- und Nachteile es gibt. Denn eines ist ganz sicher:

Jedes Medium und jede Methode hat positive und negative Seiten, die Entscheidung welches man verwendet ist nicht in Stein gemeißelt und kommt absolut auf eure Bedürfnisse an. Scheut euch nicht davor, die Methode zu wechseln, wenn eure nicht mehr für euch funktioniert!

Ich habe mir viel Inspiration geholt bei Menschen, die über Studium und dessen Planung geschrieben oder gesprochen haben. Allerdings gibt es einen großen Unterschied zwischen einem Universitätsstudium und einem Musikhochschulstudium: neben Seminaren und Vorlesung, haben wir wöchentlich Hauptfachunterricht und verbringen den Großteil unserer Zeit mit Üben oder Proben. In meinen Augen ist es aus energetischer Sicht etwas völlig anderes, ob ich vor dem Schreibtisch sitze und eine Hausarbeit schreibe und Unterrichtsstoff lerne für Klausuren oder ob ich mit meinem Instrument alleine mehrere Stunden im Überaum bin. Ich kann 8 Stunden vor dem Schreibtisch sitzen, es lässt sich darüber diskutieren ob das Gesund ist. Aber ob 8 Stunden tägliches Üben so sinnvoll, effektiv und gesund sind, darüber müssen wir wohl eher nicht diskutieren!

Generell steht der Praxisanteil zum Theorie Anteil in einem ganz anderen Verhältnis, als bei einem Unistudiengang.

Und jetzt kommen wir zu dem Punkt als ich gemerkt habe, dass es sich eben nicht nur um Zeitmanagement handelt. Abgesehen von der Tatsache, dass sich Zeit nicht „managen“ lässt. Jeder hat 24 Stunden am Tag zur Verfügung, nur sind einige erfolgreicher in dem was sie tun als andere. Zeit kann man nicht einfach verschieben, sie ist genauso da wie das Wetter gegen das wir nichts machen können. Da kommen auch so tolle Sprüche her wie:

„Zeit ist Geld“ – „Wettlauf gegen die Zeit“ – „Zeit ist kostbar“ …

Das bedeutet, ich habe mir damals die Frage gestellt: Warum sind einige Menschen erfolgreicher mit dem was sie machen als andere? Mit Glück hat es nur wenig zu tun, sondern mit einem guten Management seiner Energie, Kreativität und selbstverständlich seiner Zeit.

Es soll hier auf diesem Blog also um weit mehr gehen, als nur wie ihr wann am besten welchen Klebezettel wohin in euren Kalender klebt! Oder mit welcher App ihr am besten eure Termine und To-Do’s koordiniert. Oder wie ihr am besten mit Kollegen gemeinsam Projekte verwirklicht.

Ein gutes Selbstmanagement bedeutet für mich:

  • Zeit- und Energiemanagement, denkt nicht nur in Stunden sondern auch darüber nach wie viel Energie kostet euch diese Tätigkeit
  • Ein gesundes Stressmanagement, vergesst nicht Zeit für euch, für Hobby’s, für Sport, für Freunde und für Entspannung zu planen
  • kurz-, mittel- und langfristige Ziele zu haben, Träume zu haben und diese nicht beiseite zu schieben weil euch jemand sagt: „Das schaffst du nie!“ – das sagt immer mehr über die andere Person aus, als über dich!
  • die eigene Motivation zu definieren, vor allem für die Tage, an denen ihr mal keinen Bock habt und ihr euch fragt warum ihr diesen „ganzen Scheiß“ macht!
  • Prioritäten zu setzen, da wo ihr jetzt steht, seid ihr wegen eurer Prioritäten die ihr aktuell für euch gesetzt habt
  • Methoden für Projektplanung zu haben für: ein Konzert, eine Prüfung, eine Hausarbeit, ein Ensemble oder einen Blog zu starten 😉
  • Erfolg für sich zu definieren, das kann für jeden etwas anderes sein

Über all diese Dinge werde ich hier schreiben und euch aus meiner Erfahrung berichten. Ich wünsche euch viel Spaß beim stöbern und planen!

Über mich

Man lernt im Musikstudium sehr viele Dinge. Nur wie man sich selbst organisiert, sein Studium und die Zeit danach plant, leider nicht.

Mein Name ist Saskia und studiere zurzeit an der Hochschule für Musik und Tanz Köln, Standort Wuppertal. Ich studiere zeitgleich zwei Hauptfächer, Querflöte im Master und Klavier im Bachelor Instrumentalpädagogik, arbeite neben den zwei Studiengängen 15 Stunden die Woche, mugge regelmäßig, engagiere mich ehrenamtlich innerhalb der Hochschule mit mehreren Ämtern und habe selbstverständlich auch noch ein Privatleben und Hobby’s. Mein Terminplan wäre also ohne Planung eine absolute Vollkatastrophe! Vor meiner Zeit hier in Wuppertal habe ich bereits in Mainz studiert und dort meinen ersten Abschluss 2015 gemacht.

Während der letzten sechs Studienjahre habe ich so einiges über Planung, Motivation und Eigenverantwortung im Studium gelernt. Irgendwann kam mir der Gedanke: Warum gibt es eigentlich im Musikstudium kein einziges Seminar oder einen Workshop bei dem es zur Abwechslung mal nicht um Musik geht, sondern darum wie ich meinen Studienalltag plane, wann ich übe, wie ich am besten meine Seminare im Semester plane, mit welchen Tools kann ich mir das Leben leichter machen, meine Zeit effizienter gestalten, meine Ziele (vorausgesetzt ich habe welche) erreichen, in die eigene Verantwortung mit meiner Zeit und Energie gehen…

Ich hatte am Anfang ein solches Seminar leider nicht, hätte mir damals aber sehr gewünscht diese Info’s und Tipps von erfahrenen Studierenden zu bekommen. Und genau aus diesem Grund habe ich diesen Blog gestartet:

Was euch hier erwartet?

  • Ich werde euch Methoden und Tools vorstellen, die mir geholfen haben und auch die, die für mich nicht funktioniert haben – denn die sind für euch vielleicht genau das Richtige
  • Es wird hier Artikel über grundsätzliche Studienorganisation geben, angefangen von Semesterplanung, Monatsplanung etc. über zielorientiertes Studieren bis hin zu Planung von Konzerten/Prüfungen/Kammermusik
  • Neben der trockenen Theorie gibt es immer Praxistipps, die ihr sofort einsetzen könnt und die euch auch schnell helfen – wenn mal der Kopf aus allen Nähten platzt
  • Natürlich werde ich nicht nur über Planung, sondern auch über Motivation und Zielsetzung schreiben, denn ohne das kommt ihr zwar auch an, die Frage ist nur wann und wohin…

Ich habe vor kurzem meinen ersten Workshop in drei Blockterminen zu den Themen gehalten und gemerkt wie hilfreich es für meine Studienkollegen war. Mein Anliegen euch damit zu helfen ist sehr groß und wenn euch Fragen kommen scheut euch nicht sie zu stellen!

Wenn der Blog was für dich ist, freue ich mich sehr wenn du dabei bist und deinem Studienalltag ein bisschen mehr Leichtigkeit und Struktur zu verpassen!