
Da wir uns dem Jahr 2020 mit schnellen Schritten nähern (noch 6 Wochen…wann ist das passiert?!), habe ich mir vorgenommen dir in den nächsten 3-4 Wochen verschiedene Planungsmedien vorzustellen. Deren Vor- und Nachteile und meine Erfahrung damit. Falls es den ein oder anderen da draußen gibt, der gerne seine Methode verändern möchte, weil sie aktuell oder in den letzten Jahren nicht läuft oder man einfach mal was neues ausprobieren möchte, ist jetzt noch die Zeit sich das zu überlegen und ab 2020 zu machen.
Ich fange heute direkt mit dem Medium an, welches ich aktuell benutze und mir persönlich tagtäglich den Arsch rettet. Oben auf dem Foto siehst du bereits mein neues Baby für 2020. Die Vorfreude ihn zu benutzen staut sich in mir schon seit Wochen an, aber da ich hier auch für Menschen schreibe die nicht so durchgeknallte Planungsfreaks sind wie ich, versuche ich mit diesen Artikeln Inspiration bei dir zu wecken für einen vielleicht ganz neuen Weg zum Planen.
Bei Papierkalendern gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, die man kaufen kann und ich rede hier jetzt nicht nur von billig bis teuer, sondern tatsächlich vom Aufbau und Inhalt. Manche Kalender haben auch Tools eingebaut die sehr hilfreich sind. Hier erst mal eine Liste mit Kalenderformen:
- Tageskalender (wie du oben sehen kannst, 1 Tag pro Seite)
- Wochenkalender (Spaltenform, sprich eine Woche auf zwei Seiten, entweder mit Notizseite oder durchgehend)
- Tischkalender (meistens auch in Wochen eingeteilt, kennt ihr vielleicht von Büros, ich kenne den noch von meiner lieben Omi)
- Wandkalender (das Jahr in Monaten eingeteilt, je nach Größe Din A3-A1)
Das sind so die gängigsten Modelle auf dem Markt, ich möchte mich hier grundsätzlich nicht für oder gegen bestimmte Marken unter den Herstellern aussprechen, denn jeder hat seinen eigenen Stil und jeder von uns ist anders in seiner Habtik und mag das eine Design lieber als das andere. Hier geht es also nicht darum welche Marke zu dir passt, das musst du ganz alleine herausfinden, sondern welche Kalenderform passt.
Nimm dir dafür auch im Buchladen einfach mal 20-30 Minuten Zeit. Und kauf nicht irgendein Kalender, weil er grade im Angebot für 5,99 € bei Thalia liegt. Das Teil benutzt du 12 Monate oder sogar 18 Monate, da gibt es auch Unterschiede, ob du ein Kalender für ein Kalenderjahr (Januar- Dezember) oder einen 18-Monatskalender kaufst, dann hast du natürlich mal für 1 1/2 Jahre Ruhe! Da kannst du dir auch mal ein paar Minuten Zeit nehmen, das in die Hand zu nehmen zu blättern und zu überlegen, ob du damit arbeiten willst oder nicht. Und ein ganz wichtiger Tipp beim Kaufen: bitte nicht Online! Zumindest nicht wenn du auf der Suche, nach was neuem bist. Ich würde ja jetzt sagen, der Kalender sucht sich den Menschen, wie bei Harry Potter der Zauberstab den Zauberer aussucht, aber da geht wahrscheinlich meine Fantasie mit mir durch 😉
Du wirst es mir vielleicht nicht glauben, aber ich habe all die Modelle schon durchprobiert, bis ich das passende für mich gefunden habe. Ich kann dir also jetzt wirklich sagen, welche Vor- und Nachteile die jeweils haben.
Tageskalender
Für wen ist der geeignet? Für Leute wie mich, die wahnsinnig viel zu tun haben. Viele Termine mit verschiedenen Projekten haben, Platz zum Schreiben von Notizen im Kalender brauchen, mehrere Jobs haben, ggf. viel im Studium zu tun haben, Listen-Fans sind und sich auch To-Do-Listen pro Tag in ihren Kalender schreiben wollen. Mein aktueller Kalender sieht auch aus wie Sau, weil ich ihn einfach täglich vollkritzele. Ich benutze ihn auch als Assistent und nenne ihn liebevoll mein ausgelagertes Gehirn.
Vorteil ist auf jeden Fall, dass du sehr viel Platz zum Schreiben hast und deinen genauen Tagesablauf notieren kannst. Es gibt Platz für Notizen und Listen. Man kann Ideen festhalten und Projekte planen. Für Planungsfreaks ist der Tageskalender wie ein Tagebuch, Notizbuch und Terminkalender zugleich.
Nachteil ist leider, die Tageskalender sehen von ihrer Größe meistens aus wie ein 800-Seiten Roman und sind dementsprechend schwer. Wer etwas handliches möchte wird hier Schwierigkeiten bekommen, meiner wiegt halt einfach 730 g. Wenn du nicht so viel zu schreiben hast, wäre es auch absolut unnötig so ein fettes Buch jeden Tag mit dir rumzuschleppen!
Oft sind die Menschen die mit Tageskalender planen auch die, die sich zu viel aufhalsen, weil einfach so viel Platz zum Planen ist. Auch nicht so vorteilhaft. Kleiner Tipp für diejenigen: setzt euch hierfür Grenzen, wie z.B. maximal 3-5 To-Do’s pro Tag und blockt euch direkt im Kalender eure Pausen ein, am besten mit nicht radierbarem Stift! Der größte Nachteil allerdings bei vielen dieser Tageskalender, ist das das Papier unfassbar dünn ist, damit der Kalender eben nicht so schwer wird. Da kann ich nur empfehlen gute Stifte dafür zu kaufen, die nicht durchdrücken!
Wochenkalender
Für wen ist der geeignet? Tatsächlich ist der Wochenkalender das gängigste Modell. Den sehe ich am häufigsten und das macht auch total Sinn. Es gibt ihn in Din A5 oder sogar Din A6 ist sehr handlich und passt quasi überall rein. Man hat Platz für die wichtigsten Termine und für ein paar Notizen. Je nach Größe gibt es auch extra Platz für eine Wochen-To-Do-Liste oder einfach freien Platz um etwas wichtiges festzuhalten.
Vorteil ist hier absolut das leichte Gewicht, dass man ihn überall mit hinnimmt. Es steht alles wichtige drin und wenn du spontan eine Terminanfrage bekommst, kannst du direkt nachschauen. Wenn man viel unterwegs ist und nicht so viel schleppen möchte, ideal!
Nachteil ist hier natürlich für die Menschen, die etwas mehr Platz gebrauchen könnten um mal etwas aufzuschreiben oder zu planen, ihn hier nicht unbedingt finden. Das bedeutet allerdings nicht, dass Menschen die viel zu tun haben immer gleich einen Tageskalender brauchen und die Leute mit Wochenkalender faule Säue sind. Absolut nicht! Es gibt viele Methoden, die mit einem Wochenkalender zusammen verwendet werden können und man trotzdem alles organisiert bekommt, aber dazu in einem anderen Artikel.
Tischkalender
Für wen ist der geeignet? Das ist quasi der Wochenkalender für die Bürotiere unter uns. Ich kenne sehr wenige Studierende die unterwegs mit so einem Ringbuch-Tischkalender rumlaufen. Der ist eher was für zu Hause oder eben im Büro. Meistens in so einem Längsformat, wo auch wirklich nur Termine draufpassen und keine Notizen oder Listen.
Vorteil für Menschen im Büro oder zu Hause, der Kalender hat einen festen Platz. Wenn man ihn nur auf der Arbeit hat, benutzt man ihn auch nur da und wenn einen jemand ausserhalb der Arbeitszeit anruft: ‚Kann ich dir erst morgen sagen, mein Kalender mit den Arbeitsterminen liegt im Büro.‘
Nachteil, wenn man ihn nur beruflich nutzt, braucht man meistens noch einen für private Termine. Denn es ist wirklich nicht viel Platz, es sei denn man hat so einen Din A3 Tischkalender, der unter einer Folie auf dem Schreibtisch liegt und man wie so ein Whiteboard benutzen kann. Man kann solche Tischkalender natürlich auch durch die Gegend transportieren, würde aber irgendwie schon vom Namen nicht so wahnsinnig viel Sinn ergeben. Fazit von mir? Ich hab das ganze 5 Wochen durchgehalten, dann ist er ins Altpapier gewandert.
Wandkalender
Für wen ist der geeignet? Für Menschen die wirklich nur die wichtigsten Termine auf einen Blick brauchen und keinen Platz für Notizen etc. benötigen. Oder in Kombination mit einem Wochen/Tageskalender, um den Überblick zu behalten. Du kennst wahrscheinlich einige, die so einen Wandkalender auf der Rückseite ihrer Tür haben oder oberhalb ihres Schreibtisches. Als Kombi mit einem kleinen Kalender braucht man dann natürlich selten einen Din A1 Wandkalender.
Vorteil ist der Überblick über das Jahr, man kann hier sehr gut Projekte oder Ferien/Urlaub eintragen und hat bei Terminanfragen immer alles sofort auf einen Blick und muss nicht durch den Kalender blättern. Viele nutzen den auch um die Geburtstage von Freunden und Familie im Überblick zu behalten.
Nachteil, hier ist absolut kein Platz für irgendwelche Listen, Notizen oder gar Tagesabläufe, bzw. nicht mal mehr Platz um mehr als 2-3 Termine einzutragen. Um zu Planen finde ich ihn sehr hilfreich, es gibt da auch Wandkalender die gar kein Raum für Eintragungen lassen und einfach nur die Jahresübersicht geben. Sowas kann dann als Kombi-Methode natürlich ausreichen.
Soweit zu den Kalenderformen. Falls du dich jetzt etwas erschlagen fühlst mit den ganzen Infos, empfehle ich in Ruhe über all das nachzudenken. Grundsätzlich finde ich, muss niemand mit Papierkalendern arbeiten, der mit digitaler Planung gut zurecht kommt. Vielleicht hast du dich in den letzten Jahren versucht digital zu organisieren und hast festgestellt, dass das nicht so gut läuft…dann wäre ein Umstieg auf einen Papierkalender wirklich sinnvoll.
Es gibt sehr viele Menschen die sich alleine durch das Schreiben im Kalender die Dinge schon besser behalten können. Oder eben auslagern. Unser Gehirn ist, wie ich schon öfter geschrieben habe, keine Festplatte wie beim Computer mit 2 TB Speicherplatz. Termine und To-Do’s sind selten so wichtig für uns, dass wir sie ins Langzeitgedächtnis packen. Und unser Kurzzeitgedächtnis hat Grenzen. Bei dem einen passt ein bisschen mehr rein, bei dem anderen eben nicht. Ich gehöre zur zweiten Spezies und wenn ich mir nicht alles aufschreiben würde, würde es gnadenlos durch mein Gehirn sickern und nach 2 Minuten weiß ich nicht mehr was ich eben noch machen wollte…das war dann das Ultra-Kurzzeitgedächtnis.
Natürlich geht heute all das auch mit dem Smartphone, Tablet, PC oder Laptop. Dazu komme ich dann im nächsten Artikel.
Für alle die Lust bekommen haben, mit einem Papierkalender zu arbeiten oder von einer bestimmten Form zu einer anderen zu wechseln: Ich kann es nur wärmstens empfehlen auszutesten. Man merkt meist schon nach 2-3 Wochen, ob es besser passt oder nicht.
Es folgen in den nächsten Wochen noch die Themen: ‚digitale Planung‘, ‚Bullet Journal‘ und ‚Filofax‘. Danach werde ich auch verschiedene Methoden vorstellen, die mit den jeweiligen Medien machbar sind. Es gibt die unterschiedlichsten Kombinationen und für jeden ist etwas anderes das Richtige. Ich hoffe für dich, dass du im Jahr 2020, für den Fall das du gerade Schwierigkeiten mit deiner Planung hast, dann einen Weg für dich findest der passt. Und ich gebe mein bestes dich dabei zu inspirieren und zu motivieren 🙂