Ich bin es leid. Ich bin es so leid, mit anzusehen, wie sich unsere Branche selbst ständig den Ast absägt, auf dem sie sitzt. Wie wir uns von Dumping Preis zu Dumping Preis hangeln uns gegenseitig unterbieten wollen und uns gegenseitig erzählen: „Das zahlt doch sowieso niemand!“ oder „Das kann ich doch nicht verlangen“ oder „Mir laufen doch die Kund*innen weg, wenn ich die Preise anhebe“.
Billig ist leider nicht immer besser. Im Gegenteil! Und es geht hier nicht um die Leistung oder den Wert des Menschen, der die Dienstleistung ausführt, sondern um das unfassbar niedrige Money Mindset, welches einfach ein Systemfehler ist. Wir lernen schon im Studium, dankbar zu sein für eine Mugge (Veranstaltung, bei der wir engagiert werden) bei der wir 100€ bekommen. Das Catering der Veranstaltung kostet zwar 1000€ aufwärts, aber hey: „Die Musiker*innen sollen dankbar sein, dass wir sie überhaupt spielen lassen“. Was bleibt von den 100€ für mich übrig? Im Durchschnitt 30€, wenn’s reicht! Wenn eine Hobbymusiker*in neben dem Haupterwerb für 15€ die gehaltene 45 Minuten unterrichtet, kann das diese Person gerne tun. Ich nicht! „Aber ihr*e Vorgänger*in hat nur…“ – „Schön! Dann gehen sie zu ihm oder ihr. Ich nehme Summe X. Punkt.“
Ich hab es so satt! Ich bin durch damit. Ich lebe von diesem Job. Ich mache das nicht nebenberuflich, während ich monatlich meine 5.000€ Brutto als ITler*in verdiene und mir mit Privatunterricht ein paar hundert Euro pro Monat dazu verdienen möchte oder in einer Band ab und zu auf Hochzeiten spiele, weil es mir Freude macht. Ich möchte von diesem Geld, was ich als freiberufliche Musikerin und Pädagogin verdiene meine Lebenshaltungskosten decken können, Altersvorsorge betreiben und was zu Seite legen können ohne immer bei 0 rauszukommen. Das geht aber mit den Preisen heute nicht mehr, die wir im Durchschnitt nehmen.
Wenn man sich die Jahreseinkommen von freiberuflichen Künstler*innen und Pädagog*innen in Deutschland anschaut dann wird mir schlecht! (Artikel) Der Durchschnitt liegt bei 17.000 € … der Durchschnitt von anderen Erbwerbstätigen liegt bei 40.500 €. Das ist, gelinde gesagt, ein Desaster. Und wir können leider die Schuld nicht immer bei anderen suchen. Ich bin für meine Preise, die ich veranschlage selbst verantwortlich. Ich bin für mein Money Mindset selbst verantwortlich. Ich bin dafür verantwortlich, unterbezahlte Anfragen anzunehmen oder abzulehnen. Wir haben ein Riesen Systemproblem, das ist auch nicht von heute auf morgen weg, aber ich will nicht mehr dabei zusehen. Über die Inflation habe ich noch gar nicht gesprochen, das wird in den nächsten Jahren bestimmt nicht weniger!
Ich baue mir gerade eine Selbstständigkeit auf, in der ich finanziell unabhängig bin. Das tue ich natürlich nicht nur durchs Musizieren und Unterrichten. Aber es ist meine Verantwortung. Ich habe es mir zum Ziel gemacht, Musiker*innen darin zu unterstützen in ihr volles Potential zu kommen. Das schließt für mich auch das finanzielle Potential ein! Deshalb habe ich was für dich, falls das Thema auch für dich interessant ist und du einen liebevoll, aber notwenigen Hinterntritt brauchst:

Die nächste Masterclass, die ich halte heißt Pricing in der Musikbranche und wird am 05.07.22 um 19 Uhr auf Zoom stattfinden. Falls du da nicht kannst, ist das gar kein Problem, denn alle, die den Zugang haben, erhalten die Aufzeichnung am selben Tag.
Was es da gibt?
Einen Money Mindset Shift. Volle Power meinerseits. Eine Anleitung den eigenen Preis zu definieren und auch zu kommunizieren. Ein PDF, mit dem du nacharbeiten kannst.
Ich schaue nicht mehr zu. Ich mache was. Wir haben kein Wissensproblem in der Gesellschaft, sondern ein Umsetzungsproblem. Wer mich schon länger kennt: Ich habe kein Umsetzungsproblem und ich trete gerne (liebevoll) in Hintern, motiviere und inspiriere Menschen in ihre Kraft zu kommen.
Ich freu mich auf dich, wenn du dabei bist!